Baby richtig stillen: Tipps zum Anlegen & hilfreiche Stillpositionen

Das erste Stillen nach der Geburt passiert fast von allein, wenn du dein Baby die Brust selbst suchen lässt. Lege deinen kleinen Sonnenschein auf deinen Bauch, Haut an Haut mit dir, und er wird zielsicher zu deiner Brust krabbeln und saugen. Idealerweise passiert das 20 bis 40 Minuten nach der Geburt, wenn der Saugreflex des Babys am stärksten ist. Auch wenn du einen Kaiserschnitt hattest, kannst du die Schwestern bitten, dir dein Baby zum ersten Anlegen zu geben. In vielen Kliniken wird das bereits selbstverständlich so gehandhabt.

Vorbereitung auf das Stillen


Milcheinschuss

Zwischen dem zweiten und sechsten Tag kommt es zur initialen Brustdrüsenschwellung, das heißt die Milch „schießt“ ein. Die Brüste spannen, werden schwer und hart, in der Regel verschwinden diese Symptome aber nach 24 bis 48 Stunden. Häufiges Anlegen mindert die Spannung. Wärme vor dem Stillen und Kühle nach dem Stillen sind eine echte Wohltat für dich. Dazu eignet sich hervorragend der mamivac® Thermo-Pack, ein Gelkissen für deine Brust, das du erwärmen oder kühlen kannst.

Falls die Milch einschießt, und du von deinem Kind getrennt bist, empfiehlt sich die Brust mit einer Milchpumpe zu entleeren. Hier findest du eine Übersicht unserer Milchpumpen.

Wie oft die Brust geben?

Es gibt eine ungefähre Angabe für den ersten Lebenstag, wie oft Sie es anlegen sollten: mindestens sechs- bis achtmal. Manche Babys sind sehr schläfrig und sollten zum Stillen sanft geweckt werden (siehe Abschnitt Schläfriges Baby). Am zweiten Tag sind es ca. acht bis 10 Stillmahlzeiten, ab dem dritten Tag acht- bis zwölfmal oder häufiger. Dabei können die Abstände höchst unterschiedlich sein.

Stillen nach Bedarf

Jedes Baby hat einen anderen Rhythmus und ein anderes Trinkverhalten. Die Dauer einer Stillmahlzeit kann sehr variieren: Manche Babys trinken die Brust in wenigen Minuten "leer", andere trinken sehr gemütlich und langsam bis zu einer Stunde. Manche haben alle zwei Stunden Hunger, manche erst wieder nach vier Stunden. Stelle dich auf dein Baby ein, und es wird den Rhythmus vorgeben. Du brauchst nicht nach der Uhr zu stillen.

Stillen bei den ersten Anzeichen von Hunger

Rasches Kopfdrehen, geballte Fäustchen, ein Schmatzen, das Lecken mit der Zunge oder Saugen am Finger oder seinem Fäustchen: das alles sind erste Zeichen deines Babys, dass es Hunger hat und du es anlegen solltest.

Weinen ist das späteste Zeichen! In diesem Fall musst du dein Baby erst beruhigen, bevor du es anlegen kannst.

Stillen ist ein Lernprozess für Mutter und Kind

Stillpositionen

Es gibt verschiedene Stillpositionen, aber die Grundvoraussetzung ist immer dieselbe: Achte darauf, dass du es bequem hast. Hilfsmittel sind Stillkissen, die Sessellehne, Kissenpolster, Handtücher und Decken. Ein Schemel oder gefaltete Decken sind nützlich, um deine Füße zu stützen.

Stützende Kissen und Polster für den Rücken geben dir ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.

Achte darauf, dass du dich nicht vorbeugen musst, damit der Mund des Babys auf die Höhe der Brustwarzen kommt. Bei Bedarf kannst du noch mal ein Kissen oder Handtuch unterlegen.

Stillen in Rückenlage

Du liegst mit deinem Baby Bauch an Bauch, dein Kopf ist gut gestützt, der Kopf deines Babys liegt über der Brust. Für freies Atmen stützt du seine Stirn leicht ab.

Stillen in Rückenlage

Stillen in Seitenlage

In den ersten Tagen nach der Geburt, nach einem Kaiserschnitt oder in Zeiten, in denen du dich ausruhen möchten, wird dir diese Position am angenehmsten sein.

Tipp zum Anlegen: Du und dein Baby liegen seitlich dicht aneinander, sein Mund ist auf der Höhe der Brustwarze. Sein Kopf soll sich nicht drehen müssen. Eventuell ist eine Stütze im Rücken hilfreich.

Seitenlage Stillposition

Bergehaltung (Wiegegriff)

Dein Baby liegt dabei von Kopf bis Fuß in gerader Linie zu dir gewandt. Dein Unterarm stützt den Rücken, der Kopf liegt in oder nahe deiner Armbeuge, die Hand umfasst den Po oder Oberschenkel.

Stillposition Wiegegriff

Kopfbergehaltung

Deine Hand stützt den Kopf des Babys, dein Unterarm seinen Rücken. Empfehlenswert für Frühgeborene und Babys mit schwachem Saugreflex oder hypotoner Muskelspannung.

Kopfbergehaltung Stillposition

Footballhaltung

Wie ein Football, der unter dem Arm geklemmt ist, liegt dein Baby mit den Füßen nach hinten seitlich an deinem Körper vorbei. Deine Hand stützt den Kopf deines Babys, dein Vorderarm seinen Rücken. Ein Kissen oder dein Bein stützt wiederum deinen Arm. Diese Haltung wird auch Rückengriff genannt. Ideal ist diese Haltung auch, um Zwillinge zu stillen oder nach einem Kaiserschnitt, damit das Baby deine Narbe nicht berührt.

Football Stillposition
Mit welcher Brust anfangen?

Fühle selbst, welche Brust voller erscheint und beginne mit dieser. Wenn du beide Brüste gegeben hast beginne mit der zuletzt gereichten Brust.

Beide Seiten geben?

Häufiges Stillen an beiden Brüsten erhöht die Milchmenge. Gebe eine Brust und prüfe nach einer Pause, ob dein Baby noch Interesse an der anderen Brust hat. Wenn ja, kann es an der anderen Brust weitersaugen. Sobald es nur noch nuckelt, kannst du es abnehmen.

Hygiene beim Stillen

Achte darauf, vor dem Stillen die Hände zu waschen. Für deine Brüste reicht klares Wasser - bitte benutze keine Seife oder desinfizierende Mittel. Sie würden den Säuremantel der Haut angreifen.

Stilleinlagen wirken antimikrobiell und reduzieren das Wachstum von Bakterien, Pilzen, Hefen und anderen unerwünschten Keimen. Mit Stilleinlagen hältst du deine Brustwarzen trocken und beugst wunden Brustwarzen vor.

Aufstoßen lassen

Spuckt dein Kind vermehrt Milch nach dem Stillen, lege es an deine Schulter und klopfe ihm sanft auf den Rücken, damit es aufstoßen kann.

Baby richtig anlegen

Wenn du mittels Wiegegriff stillst, liegt das Baby in der Armbeuge, auf dem Unterarm und die Nase des Babys gegenüber der Brustwarze. Die freie Hand umfasst die Brust, Finger unterhalb, Daumen oberhalb, Handfläche seitlich (C-Griff). Berühre mit der Brustwarze den Mund deines Babys, bis es ihn öffnet. Das ist der richtige Moment, es schnell an dich zu ziehen und die Brustwarze in der Mitte seines Mundes landen zu lassen. Nasenspitze und Kinn berühren deine Brust. Keine Sorge, es bekommt trotzdem Luft.

Jetzt kann das Baby saugen und ein Vakuum entsteht, nach weiterem Saugen beginnt die Milch zu fließen.

Wenn das Baby schmatzende Geräusche von sich gibt, kann es sein, dass es nicht richtig zum Saugen kommt. In diesem Fall oder wenn etwas schmerzhaft sein sollte, schieben deinen kleinen Finger in den Mundwinkel des Babys, um das Vakuum zu durchbrechen und den Mund öffnen zu können.

Schmerzen beim Stillen?

Stillen ist ein Lernprozess und braucht viel Übung wie z. B. auch das Radfahren. Am Anfang kann es dir sehr unangenehm vorkommen. Bei anhaltenden Schmerzen und Schwierigkeiten spreche mit deiner Hebamme, deinem Arzt oder einer Stillberaterin. Sie haben sicher hilfreiche Tipps für dich und können dir schnell weiterhelfen.

Auf unserer Website findest du weitere Informationen über häufige Stillprobleme und deren Behandlung, wie z. B. bei wunden Brustwarzen, Milchstau oder Brustentzündung (Mastitis).

Besondere Voraussetzungen: Flach- oder Hohlwarzen

Falls das Stillen nicht klappt auf Grund von Flach- oder Hohlwarzen, probieren Sie das Stillen mit Stillhütchen. Das ist besser als Abstillen. In unserem Produktsortiment finden Sie Stillhütchen in verschiedenen Größen. Zur Größenbestimmung können Sie sich das mamivac® Mamillometer hier herunterladen. mamivac® Stillhütchen aus Silikon sind sehr dünn, geschmacksneutral und dank der einmaligen Form nimmt das Baby die Wärme und Ihren Geruch direkt wahr. Wie Sie richtig mit Stillhütchen stillen, können Sie hier lesen.

Schläfriges Baby

Im besonderen Fall eines schläfrigen Babys, dass sich nicht von alleine meldet und mehrmals täglich über 4 Stunden schläft, ist es angebracht, es nach einem festen Rhythmus zum Stillen zu wecken, etwa alle 2 bis 3 Stunden.

Online-Shop

Hier findest du Produkte für dein Wohlbefinden rund um die Themen babyfreundliches Stillen und Pflege.

Zu wenig Milch?

Manche Frauen sorgen sich, dass Sie zu wenig Milch haben, weil Ihr Kind nach den Stillmahlzeiten immer weint oder es nicht zunimmt. Das kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen solltest du dein Stillumfeld überprüfen. Schaffe dir Ruhe, begrenze die Zahl der Besucher, lasse dich umsorgen und achte auf eine ausgewogene Ernährung. Trinke unbedingt genügend Flüssigkeit (mind. 2 Liter täglich). Siehe auch Artikel „Ernährung in der Stillzeit“.

Hast du genug Unterstützung von deiner Familie? Brauchst du eine Entlastung für den Haushalt? Gibt es familiäre Spannungen? Hast du Kummer? All diese Faktoren beeinflussen deine Milchproduktion.

Suche dir bei Bedarf jemanden, dem du alles vertraulich erzählen kannst, wenn dich etwas bedrückt. Eine Haushaltshilfe kannst du z. B. auch über die Krankenkasse beantragen, wenn du drohst im Chaos unterzugehen. Spreche mit deiner Frauenärztin, oder wende dich an eine Beratungsstelle, wenn du Hilfe brauchst.

Wenn du dich wohl in deiner Haut fühlst und dein Umfeld entspannt ist, kannst du folgendes versuchen, um deine Milchproduktion zu steigern:

  • Legen dein Kind öfters an, denn je häufiger gestillt wird, desto mehr Milch wird gebildet.
  • Prüfe, ob du dein Kind richtig angelegt hast und dein Baby wirklich saugt.
  • Stille dein Kind auf beiden Seiten und gebe ihm danach nochmals die erste Brust.
  • Fließt die Milch nur mühsam aus deiner Brust, kannst du die Brust vor der nächsten Stillmahlzeit sanft massieren. Deine Hebamme kann dir die richtige Technik zeigen.
  • Pumpe gegebenenfalls Milch ab, wenn deine Milchproduktion nicht in Gang kommt. Das kann der Fall sein, wenn dein Baby eine Trinkschwäche hat oder du von ihm getrennt bist. Bei einer Trinkschwäche kann dein Frauenarzt auf Rezept eine elektrische Milchpumpe für doppelseitiges Abpumpen verschreiben. Weitere Informationen zu unserer Mietpumpe Sensitive-C findest du hier
  • Die Einnahme von More Milk Plus Kapseln kann die Milchmenge steigern. Sie enthalten einen rein pflanzlichen Kräuterextrakt aus Bockshornkleesamen, Benediktenkraut, Brennnesselblätter und Fenchelsamen. Du kannst die Kapseln direkt hier online bestellen.
  • Homöopathie ist eventuell eine Alternative, spreche darüber mit deiner Frauenärztin.

Zu viel Milch?

Manche Frauen haben zu viel Milch. Folgende Tipps können die Situation erleichtern:

Lege nach dem Stillen etwas Kühlendes auf die Brust, z. B. das mamivac® Thermo-Pack.

Salbeitee trinken - eine halbe Tasse über den Tag verteilt.

Vollständiges Entleeren und Blockstillen: Das heißt, man pumpt einmalig mit einer Milchpumpe ab und gibt danach für eine gewisse Zeit nur eine Brust. Nach diesem Zeitblock kommt dann die andere Brust dran. Eine Übersicht unserer Milchpumpen finden Sie hier.

Homöopathische Mittel könnten dir vielleicht auch helfen. Bitte frage deine Hebamme oder deinen Frauenarzt.

Mit den mamivac® Milchauffangschalen kannst du bei Bedarf die austretende Milch auffangen und sammeln.

Quelle: Stillberaterin (La Leche League) & Psycholgoin Hannah Lothrop. Das Stillbuch - Auflage 2016

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Unser Kundenservice ist Montag bis Freitag von 08:30 Uhr – 16:30 Uhr für dich da. Wir helfen dir bei der Auswahl der passenden Milchpumpe, geben dir Tipps für die Anwendung und helfen dir bei technischen Fragen.