Wann sollte ich mir eine Hebamme suchen?

Gute Hebammen sind schnell ausgebucht. Je früher du daher auf die Suche nach einer Hebamme gehst, desto besser sind deine Chancen. Überlege dir am besten zu Beginn deiner Schwangerschaft, welche Betreuungsformen du in Anspruch nehmen willst und wo du vielleicht Abstriche machen kannst.

 

Was ist eine Hebamme?

Hebammen sind Expertinnen und Experten, die dich während deiner Schwangerschaft, der Geburt, des Wochenbetts und der Stillzeit beraten und dir zur Seite stehen. Sie führen Untersuchungen bei der Schwangeren und dem Baby durch, beraten bei Fragen und Problemen und erbringen Hilfe bei Beschwerden in der Schwangerschaft und im Wochenbett.

Die Berufsbezeichnung Hebamme ist die einzige, zu der keine gesondert männliche Form gebildet wurde. Sie gilt für alle Berufsangehörigen (weiblich/männlich/divers).

Was macht eine Hebamme?

1. Beratung und Vorsorge:
Hebammen übernehmen die medizinische Betreuung von dir und deinem ungeborenen Kind. Falls du zum Zeitpunkt der Feststellung deiner Schwangerschaft bereits eine Hebamme hast, kann sie auch den Mutterpass aushändigen. In diesen werden alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen eingetragen. Deine Hebamme kann, wenn deine Schwangerschaft komplikationslos verläuft, alle gesetzlich empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen, inklusive Laboruntersuchungen, durchführen. Für die Ultraschalluntersuchungen musst du jedoch zu einem/einer speziell qualifizierten Arzt/Ärztin gehen.

2. Geburtsvorbereitung:
Viele Hebammen haben ihr Aufgabengebiet ausgedehnt und bieten neben der reinen Vorsorge, der Geburtsbegleitung und der Wochenbettbetreuung auch Kurse zur Geburtsvorbereitung an. Dazu zählen beispielsweise auch Schwangeren-Yoga oder Akupunktur. Außerdem erfährst du, welche Geburtspositionen, Massage-, Atem-, und Entspannungstechniken du zur Geburtserleichterung nutzen kannst.

3. Geburtshilfe:
Es spricht für ihre hohe Qualifikation, dass in Deutschland bei jeder Entbindung eine Hebamme anwesend sein muss. Die Gegenwart eines/einer Arztes/Ärztin ist dagegen nicht zwingend vorgeschrieben. Sofern die Schwangerschaft normal verlaufen ist und keine Allgemeinerkrankungen vorliegen, kannst du selbst entscheiden, ob du dein Baby in der Klinik, zu Hause oder in einem Geburtshaus zu Welt bringen möchtest. Deine Hebamme wird dich überall begleiten.

4. Wochenbett und Stillzeit:
Unmittelbar nach der Entbindung überwacht die Hebamme deinen Gesundheitszustand. Sie schaut regelmäßig nach dir und greift sofort ein, wenn beispielsweise starke Blutungen auftreten oder sich die Vitalwerte, wie Blutdruck oder Herzfrequenz negativ verändern. Im Wochenbett überwacht sie die Rückbildung, den Heilungsprozess etwaiger Verletzungen des Damms und die Entwicklung des Wochenflusses.

Vor allem während der ersten Tage hilft dir die Hebamme bei der Pflege des Babys und beim Anlegen und Stillen. Besondere Aufmerksamkeit schenkt sie dabei dem Nabel des Neugeborenen und der Entwicklung seines Gewichts. Zusätzlich kann sie dir geeignete Übungen zur Beckenbodengymnastik zeigen. Die Hebamme kommt dabei zu dir nach Hause.

Wann suche ich eine Hebamme?

Grundsätzlich gilt: Je früher desto besser!

Denn gute Hebammen sind schnell ausgebucht. Einen zu frühen Zeitpunkt gibt es nicht, denn eine Hebamme kann dich notfalls auch im Falle einer Fehlgeburt betreuen.
Wenn du schon während der Schwangerschaft durch eine Hebamme betreut werden möchtest, solltest du am besten direkt nach Feststellen der Schwangerschaft anfangen zu suchen.

Die Nachfrage nach freiberuflichen Hebammen ist in vielen Regionen groß. Die meisten Hebammen haben nur ein begrenztes Kontingent an Betreuungsplätzen pro Monat. Hinzu kommt, dass sich aufgrund hoher Beiträge zur Haftpflichtversicherung und einer unzureichenden Bezahlung immer mehr freiberufliche Hebammen aus ihrem Beruf zurück ziehen. Dementsprechend sinkt die Verfügbarkeit.

Freiberufliche Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, sind meistens besonders nachgefragt. Informiere dich daher am besten zeitnah über Hebammen in deiner Nähe und kontaktiere sie dann direkt.

Bei der Hebammensuche gilt grundsätzlich: Je früher desto besser!

Wie finde ich eine Hebamme?

Es gibt viele Wege eine Hebamme zu finden. Du kannst beispielsweise übers Internet nach einer Hebamme suchen. Viele freiberufliche Hebammen haben ihre eigene Webseite, über die du sie kontaktieren kannst. Über die Hebammenvermittlungsplattform Ammely des Deutschen Hebammenverbandes kannst du nach Hebammen in deiner Region suchen.

Außerdem kannst du durch eine Hebammenpraxis oder ein Geburtshaus eine Hebamme finden. Auch deine Geburtsklinik kann dir bei der Suche helfen. Viele Kliniken haben eine eigene Hebammenliste. Vielleicht hat auch dein Wohnort eine örtliche Hebammenliste. Über den Deutschen Hebammenverband oder den Hebammenverband deines Bundeslandes kannst du suchen oder du kontaktierst deine Krankenkasse.

Wenn du eine Hebamme gefunden hast, triffst du sie in der Regel zu einem ersten Termin. Dabei könnt ihr euch kennenlernen und besprechen, welche Form der Betreuung sie anbietet und welche Betreuungsform am besten zu dir passt.

Akute Hebammensuche

Der Hebammenmangel allerorts und die große Nachfrage sind leider dafür verantwortlich, dass es nicht allen Schwangeren rechtzeitig gelingt, eine Hebamme zu finden. Engpässe in der häuslichen Versorgung durch Hebammen sind an der Tagesordnung, doch auch für die Begleitung unter der Geburt fehlen vielerorts Hebammen.

Besonders im ländlichen Raum ist die Situation angespannt. Viele ältere Hebammen legen ihre Tätigkeit nieder, junger Nachwuchs fehlt flächendeckend. Das liegt nicht zuletzt an den geringen Löhnen, der Versicherungspflicht sowie hohen Aus- und Fortbildungskosten.

Melde dich am Besten bei deiner Krankenkasse und teile ihnen deine Situation mit. Denn auch wenn du alle Vorsorgeuntersuchungen bei deinem/deiner Gynäkologen/Gynäkologin machen kannst, hat die Betreuung durch eine Hebamme viele Vorteile für dich in der Vorbereitung auf die Geburt und in der Nachsorge.

Der Deutsche Hebammenverband hat eine Landkarte der Unterversorgung erstellt, auf der sich Schwangere ohne Hebamme eintragen können, um Druck auf die Politik auszuüben. Hier kannst du dich darauf eintragen.

Bei Stillproblemen kannst du dich außerdem nach Stillgruppen in deiner Nähe erkundigen oder eine Still- und Laktationsberaterin kontaktieren, um einen Termin zu vereinbaren.

Weitere Tipps zur Hebammensuche

  • Frage im Freundeskreis: Vielleicht hat  eine Freundin, die selbst gerade Mama geworden ist, eine Empfehlung für dich.
  • Manche Hebammen legen ihre Visitenkarten auch in gynäkologischen Praxen oder in Familienzentren oder Apotheken aus.  
  • Auch Geburtskliniken haben eigene Hebammenlisten. Vielleicht gibt es in deiner Region  auch einen zentralen Hebammenruf oder eine Liste mit allen Hebammen.
  • Je nachdem, in welchem Bundesland du wohnst, kannst du auch direkt die Landesverbände der Hebammen kontaktieren (abhängig vom Bundesland).

Du siehst, es gibt viele Gründe, weshalb die Unterstützung der Hebamme nach der Geburt wertvoll ist. Wir wünschen dir, dass du eine passende Hebamme für deine Bedürfnisse findest, die dich optimal im Wochenbett und darüber hinaus begleiten kann.

Hast du Fragen oder möchtest eine persönliche Beratung?

Unser Kundenservice ist Montag bis Freitag von 08:30 Uhr – 16:30 Uhr für dich da. Wir helfen dir bei der Auswahl der passenden Milchpumpe, geben dir Tipps für die Anwendung und helfen dir bei technischen Fragen.