Laugt dich Stillen aus?

Schlaflose Nächte, Nährstoffmangel, körperliche Erschöpfung und sogar Haarausfall - häufig wird das Stillen dafür verantwortlich gemacht. Weit verbreitet ist der Glaube daran, dass Stillen deinen Körper regelrecht auszehrt. Du verlierst Gewicht und dein Körper scheint ausgezehrt zu sein. Manchmal wird dir sogar empfohlen abzustillen, um wieder zu Kräften zu kommen. Doch ist das wirklich nötig?

 

Entzieht Stillen dir wichtige Nährstoffe?

Als stillende Mutter produziert dein Körper jeden Tag etwa 800 ml Muttermilch für dein Baby. Eine beachtliche Menge. Selbst Kleinkinder decken noch etwa ein Drittel Ihres Energiebedarfs durch Stillen. Sie trinken ebenfalls mehrere hundert Milliliter täglich.

Dein Körper verbringt eine große und beachtenswerte Leistung. Dafür braucht er ausreichend Kraft und Energie. Die ausreichende Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen ist die Basis eines gesunden Körpers. Viele Mütter haben daher Sorge davor, dass ihr Körper durch das Stillen mangelhaft versorgt sein könnte.

Doch bei dieser Befürchtung geht eine Sache unter: Stillen und die Produktion von Muttermilch ist der evolutionäre Normalzustand deines Körpers. Er bringt alle Eigenschaften dafür mit, um diese Höchstleistung zu vollbringen, ohne dabei auf Kosten deiner eigenen Gesundheit zu gehen. Entscheidend dabei ist, dass du dich selbst ausgewogen ernährst. Nimmst du täglich vollwertige Kost und damit ausreichend Nährstoffe zu dir, wird es dir an nichts fehlen. Falls du dir unsicher bist, wie eine optimale Ernährung in der Stillzeit aussieht, findest du hilfreiche Informationen in unserem Ratgeber.

Wichtig ist, dass du den höheren Energiebedarf deines Körpers wahrnimmst und erfüllst. Bereits während der Schwangerschaft hast du einen höheren Kalorienbedarf gehabt. Das Gleiche gilt für die Stillzeit. Während dieser Zeit erhöht sich dein Tagesbedarf um ca. 500 kcal. Du darfst und sollst dementsprechend auch etwas mehr essen, als du es ohne Stillen getan hast. Darum sind Diäten oder Kuren kurz nach der Entbindung und in der Stillzeit keine gute Idee. Dadurch besteht die Gefahr in eine Mangelversorgung zu geraten, die dann tatsächlich zu fehlenden Energiereserven und Nährstoffen führen kann.

Nahrungsergänzungsmittel oder zusätzliche Vitamine brauchst du in der Regel nicht. Hast du trotz ausreichender und gesunder Ernährung das Gefühl, dass dir wichtige Nährstoffe fehlen, kann deine Ärztin / dein Arzt das mit einem Test genau herausfinden. Sollte tatsächlich ein Mangel bestehen, kann der problemlos durch gezielte Einnahme von passenden Präparaten behandelt werden. Auch in diesem Fall ist es nicht notwendig, dass du abstillst.

Stillen schützt

Übrigens: Stillen schützt deinen Körper vor verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. Brustkrebs Dazu zählen etwa Bluthochdruck, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

Vorteile:

  • optimale Versorgung mit Nährstoffen, Spurenelementen und Vitaminen
  • geringeres Risiko für Allergien und Infektionen
  • Stillen hat einen positiven Einfluss auf das ganze Leben der Kinder (gesunder Appetit, bessere schulische Leistungen, höherer IQ usw.
  • geringeres Risiko der Mutter an Diabetes, Brustkrebs und Eierstockkrebs zu erkranken oder Herzkrankheiten zu erleiden

Nachteile:

  • schwer in das Berufsleben einzubinden
  • Einschränkungen, wie Alkoholverzicht, geringerer Koffeinkonsum sowie eingeschränkte Medikamenteneinnahme
  • eingeschränkte Fruchtbarkeit, da das Stillen eine empfängnisverhütende Wirkung hat
  • keine Möglichkeit zur längeren Trennung zwischen Mutter und Baby
  • Gefahr eines gestörten Bindungsverhältnisses

(Quelle: https://www.kita.de/wissen/langzeitstillen/)

Haarausfall durch Stillen?

Am Morgen ist die Bürste voller Haare, in der Dusche sieht es ähnlich aus und das seitdem du stillst? Keine unübliche Beobachtung. Viele Mütter stellen in den ersten Wochen nach der Geburt einen verstärkten Haarausfall fest. Für viele ein klarer Beweis: Das Stillen ist schuld daran, denn es laugt den Körper aus. So naheliegend diese Vermutung auf den ersten Blick erscheint, so wenig nachweisbar ist sie.

Nicht alle stillenden Mütter beobachten diesen Haarausfall bei sich und auch nicht stillende Mütter erleben das Phänomen. Die Forschung und Studienlage ist dazu noch nicht eindeutig. Vermutet wird aber, dass vermehrter Haarwuchs in der Schwangerschaft und die hormonelle Umstellung nach der Geburt zu verstärktem Haarausfall nach der Entbindung führen. Aber keine Sorge, auch wenn du einige deiner Haare verlierst, sie werden wieder nachwachsen. Ein Grund zum Abstillen ist der Haarausfall aber nicht.

Schlafentzug durch nächtliches Stillen?

Sicher hast du schon vor der Geburt gehört, dass dir bald viele schlaflose Nächte bevorstehen. Tatsächlich kann die nächtliche Versorgung deines Babys anstrengend sein. In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt wird dein Schlafrhythmus von kurzen Unterbrechungen geprägt sein. Dein Baby wird auch in der Nacht Hunger haben und sich bei dir melden.

Viele Mütter denken, dass Stillen in der Nacht besonders kompliziert und aufwendig ist. Doch im Gegensatz zur Flaschenfütterung ist stillen deutlich einfacher und angenehmer. Nicht nur für dein Baby, sondern auch für dich. Schläft dein Baby noch bei dir, kannst du ganz einfach im Liegen die Brust geben. Das geht schnell im Halbschlaf und wird gleich zu einer kleinen nächtlichen Kuschelstunde. So schlummert ihr beide schnell wieder ein, ohne dass du und dein Baby richtig wach werdet.

Trotzdem bleibt diese Zeit eine Phase, in der dein Körper besondere Leistungen vollbringt. In der Nacht wirst du nicht deinen gesamten Schlafbedarf decken können. Also nutze ruhig auch den Tag, um Erholung für dich zu finden. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Mittagsschlaf mit deinem Baby? Es ist keine Schande, wenn du dir auch am Tag einige Stunden Ruhe gönnst.

Wenn du für ausreichend Ruhe und Schlaf sorgst, wird das nächtliche Stillen für dich kein Problem sein. Viele Mütter genießen diese besonders innigen und entspannten Momente mit ihrem Baby sogar sehr.

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